Ernst Lange, der Lehrer
Ernst Lange, der sich selbst keinem großen Lehrer dauerhaft verschreiben wollte, war für viele selbst ein Lehrer. Dies gilt nicht nur auf dem Feld seiner kirchlichen und gottesdienstlichen Impulse.
Seine Bildungskonzeptionen, die vor allem ethische und diakonische Züge tragen, machen ihn auch auf dem Feld der Pädagogik zu einem Impulsgeber: Sein vielfältiges Engagement in der Berliner und EKD-weiten Jugendarbeit, für die er in verschiedenen Spielarten von Anfang an tätig war, seine Tätigkeit als Dozent im Burckhardthaus Gelnhausen, seine Impulse zu einem praktisch durchführbaren Erwachsenen-Katechumenat, seine Professur als Praktischer Theologe an der Kirchlichen Hochschule Berlin, seine vielfältigen Beiträge zur Erwachsenenbildung, die er als Erster namentlich am "Dritten Ort" zu verorten wusste, seien hier nur kurz genannt.
Seine Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Pädagogen Paolo Freire erbrachten, inspiriert von der südamerikanischen Befreiungstheologie und vom ökumenischen Gedanken, nachhaltige Beiträge zu einer "Bildung als Sprachschule der Freiheit".
LITERATUR:
Ramm, Markus: Verantwortlich leben. Entwicklungen in Ernst Langes Bildungskonzeptionen im Horizont von Theologie, Kirche und Gesellschaft, Regensburg 2005.
Grünberg, Wolfgang: Bildung als Strategie gegen den Tod. Theologie und Pädagogik bei Ernst Lange und Paulo Freire, in: PTh 86, 12/1997.
Heidenreich Hartmut, Art. Ernst Lange, in: Mette, Norbert/Rickers, Folkert (Hgg.), Lexikon der Religionspädagogik. 2 Bde. + CD-ROM, Neukirchen-Vluyn (auch: Liz.ausg. Darmstadt) 2001, 1151-1152.
Heidenreich, Hartmut: Eine Kerze, die von zwei Seiten brennt... Zur Erinnerung an den praktisch-theologischen, ökumenischen und kirchenreformerischen Inspirator Ernst Lange (1927-1974), in: Diakonia 30 (1999) 127-133.
Von Ernst Lange heute lernen. Zur Bedeutsamkeit seines Bildungsverstädnisses für eine zukunftsfähige Kirche, Forum Erwachsenenbildung 1/2007. Beiträge und Berichte aus der evangelischen Erwachsenenbildung, Frankfurt/M. 2007.
